„Pflegefachpersonen vertreten einen hohen gesellschaftlichen Wert. Als Kammermitglieder und Angehörige eines Heilberufs stellen sie ihren staatlichen Auftrag zur pflegerischen Versorgung der Bevölkerung sicher.“
Dies ist der Erste Satz in der Präambel der rheinland-pfälzischen Berufsordnung für Pflegefachpersonen.
Der Begriff „Sicherstellen“ im Sinne der Präambel hebt auf das gemeinwohlorientierte Selbstverständnis des Heilberufs Pflege ab und nicht auf die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung laut der Sozialgesetzbücher. So steht es in der Kommentierung zur Berufsordnung.
Wie setzen wir aktuell dieses pflegerische Selbstverständnis in unserem ambulanten Pflegedienst CuraBeierlein in der Praxis um?
Gültigkeit hat für uns nun primär die Umsetzung der Pandemie- Verordnung zum Schutz unseres Personals und der ihnen in der Pflege und Versorgung anvertrauten Personen. Zuerst haben wir eine Gefährdungsanalyse unserer Pflegekunden, unserer Mitarbeiter und Zulieferer erstellt. Bei dieser Analyse haben wir uns alle relevanten Betriebsabläufe angeschaut und dazu entsprechende Maßnahmen veranlasst.
Hierzu einige Beispiele:
- Bei der Überprüfung unserer Lagerbestände haben wir festgestellt, dass u.a. unser Bestand an Desinfektionsmitteln und Mundschutz nach ca. 3 Wochen aufgebraucht sein wird. Deshalb haben wir unmittelbar zum Schutz unserer Patienten und Mitarbeiter Ware für 100 Tage bestellt und auch erhalten.
- Unser Büro wurde sofort für die Öffentlichkeit geschlossen, für dringend notwendige Einzelgespräche haben wir um vorherige Terminabsprache gebeten.
- Unsere Erreichbarkeit ist über Telefon, Fax, E-Mail und Briefkasten weiterhin sichergestellt.
- Verwaltungsmitarbeiter haben wir ins Homeoffice geschickt.
- Gleichzeitig haben wir einen Desinfektionsplan für unsere Einrichtung erstellt, um unsere Belegschaft, die nicht im Homeoffice arbeiten kann, vor einer Infektion zu schützen. Es wurden Flächen, Handläufe, Türklinken, Lichtschalter, Griffe, Telefone und Mobiltelefone, Tastaturen, Schlüssel u. Ä. berücksichtigt.
- Für unsere Pflegefachkräfte mit Kindern haben wir die Kinderbetreuung organisiert, um weiterhin einen reibungslosen pflegerischen Ablauf sicher zu stellen.
- Zum Thema Corona- Pandemie werden alle Mitarbeiter fortlaufend geschult und zur strikten Einhaltung der entsprechenden Schutz- und Hygienemaßnahmen aufgerufen.
- Wir haben einen Krisenstab gebildet und informieren uns täglich, um tagaktuell unserer Mitarbeiter hinsichtlich weiterer Maßnahmen zu informieren.
- Zusätzlich haben wir einen „Corona- Ordner“ mit allen Empfehlungen und Anweisungen u.a. des RKI und unserer eigenen Verbände zum Nachlesen zusammengestellt.
Auch aus den Reihen unserer Pflegekräfte kamen sehr gute, praktikable Vorschläge, die wir sofort aufgegriffen und umgesetzt haben. So haben wir z. B. im Bereich der Logistik dafür gesorgt, dass jede Pflegekraft gegenwärtig ihren „eigenen“ Dienstwagen fährt, so dass einer Ansteckung untereinander ebenfalls Einhalt geboten ist.